Neuer Vereinsname: „Das Forum für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V.“.
„Das waren wieder zwei spannende Vorträge“, dankt Vorsitzende Claudia Motog bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Parkinson-Forums den beiden Referenten des Tages in dem prall gefüllten Saal bei Börger in Borghorst. Doch zuvor galt es noch zwei wichtige Formalien abzuwickeln. So stand die Wahl eines neuen Kassierers an, da Manfred Kuiper aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nach nur zwei Jahren aufgeben musste. Mit Ruben Dachsel wählte die Versammlung einstimmig seinen Nachfolger. „Weil wir Mitglieder, Förderer und Mediziner auch außerhalb des Kreises Steinfurt haben“, begründet Motog den Antrag, den Namen des Vereins zu ändern. In Anwesenheit des stellvertretenden Bürgermeisters Hans Günter Hahn folgten die Mitglieder dem Vorschlag, so dass der Name ab sofort „Das Forum für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V.“ lautet.
„Es gibt auch Patienten mit Bewegungsstörungen, die aber keinen Parkinson haben“, betont Dr. med. Ralph Lehrke, Facharzt für Neurochirurgie, Stereotaktische Neurochirurgie und Radiochirurgie in der St. Barbara-Klinik, Hamm-Heesen. Weshalb er die Namensänderung des Forums gutheißt. „Tiefe Hirnstimulation (THS) ist da auch ein Baustein“, erklärt der Arzt in seinem Fachvortrag. Dann geht er auf Zielgebiete sowie Stimulationseffekte ein. Außerdem erläutert der Facharzt, der dem Forum seit den 90er Jahren verbunden ist und schon damals in diesem Rahmen Vorträge zu dem Thema hielt, wer für die THS infrage kommt. „Die jüngste Patientin, die ich operierte, war 16 Jahre jung, der Älteste 86“, beschreibt er die weite, altersbezogene Spanne. THS sei längst fester Bestandteil der Parkinson-Therapie. „Parkinson dauert bis zu 45 Jahren. Jeder hat sein eigenes Tempo im Verlauf der Krankheit.“ Wichtig bei den OPs sei es, zuverlässig das Ziel zu treffen. Doch mit der THS sei nicht immer alles getan. „Die Einstellung braucht Zeit.“ Ideal wäre es natürlich, wenn anschließend alle Medikamente weggelassen werden könnten. Oft sei eine frühere Beratung der Betroffenen bezüglich einer OP sinnvoll. „Nein“, so seine Antwort auf die Frage aus dem Publikum, ob man mit THS jemanden ferngesteuert manipulieren könne.
Ruben Dachsel wurde einstimmig als Nachfolger von Manfred Kuiper für das Amt des Kassierers gewählt (v.l.: Ruben Dachsel, Claudia Motog, Manfred Kuiper, Dorothea Stauvermann)
„Es gibt auch Patienten mit Bewegungsstörungen, die aber keinen Parkinson haben“, betont Dr. med. Ralph Lehrke, Facharzt für Neurochirurgie.
Dr. Olaf Rose, Inhaber der Elefanten-Apotheke, Steinfurt spricht über die „Versorgung durch Apotheken“
Auf die „Versorgung durch Apotheken“ geht Dr. Olaf Rose, Inhaber der Elefanten-Apotheke, Steinfurt, ein. „Dr. Rose unterstützt uns von Anfang an und regte damals die Gründung des Vereins mit an“, erinnert Reiner Krauße, Sonderbeauftragter des Vorstandes. Rose weist unter anderem darauf hin, wie L-Dopa genommen werden soll, definiert „nüchtern“ und betont, dass die Abstände möglichst gleich sein müssen. „Jeder muss sich selbstkritisch fragen: Nehme ich die Medikamente richtig?“, so Rose und legt allen dringend ein Medikations-Management ans Herz. Einmal im Jahr habe jeder Patient Anspruch auf eine von der Krankenkasse bezahlte Analyse. „Das kann Ihnen etwas bringen!“, sagt Rose, der auch Probleme bei der Verfügbarkeit von Medikamenten anspricht. „Viele sind schlicht nicht lieferbar.“ Auf die Frage von einer Erkrankten, was wäre, wenn Medikamente nicht zusammen passten, bezieht Rose eindeutig Stellung: „Ein guter Apotheker benennt nicht nur Probleme, sondern sucht nach einer Lösung.“
Bericht u. Fotos Rainer Schwarz (Sch)
Vortrag:
„Verbesserung des Freezings durch vibrotaktiles Cueing – das Parkinson Vibrating Socks Projekt“
Dr. Robert Stojan
Studienkoordinator des ‚Parkinson Vibrating Socks‘ Projekt
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Münster
Vorträge zum Download:
Dr. Olaf Rose, „Versorgung durch Apotheken“ Pdf