Zu dem Gruppentreffen im Oktober konnte Reiner Krauße im Landgasthof Teepe unter den fast 100 Anwesenden auch 14 neue Mitglieder begrüßen. Unter anderem ging er in den anschließenden Informationen auf die Probleme mit der fachärztlichen Versorgung im Kreis Steinfurt ein und berichtete über den aktuellen Planungsstand der für 2019 vorgesehenen Gruppenreise. Zum Auftakt für die anschließenden Präsentationen wurden erst einmal die Stimmbänder mit einem gemeinsam von Veronika Schulten und Margot Senger angestimmten Lied aktiviert, bevor Margret Hartwig die Teilnehmer mit gymnastischen Übungen zu flotter Musik in Bewegung brachte.

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Fördermitglied Thomas Poerschke.

Zuerst stellte sich unser neues Fördermitglied Thomas Poerschke der Gruppe vor. In seiner Präsentation gab er Einblicke in das Therapiezentrum Poerschke in Ibbenbüren und zeigte verschiedene Therapiegeräte und -möglichkeiten auf, u.a. die sehr wirksame sogenannte „C-Mill Laufbandtherapie“, eine wissenschaftlich fundierte Therapie. Mittels Videokameras werden die Bewegungen aufgezeichnet, so kann gezielt trainiert und u.a. eine deutliche Verbesserung der Beweglichkeit von Parkinsonpatienten erreicht werden. Im August hatten Reiner Krauße, Angelika Relt und Hagen Libeau vom Vorstand des Parkinson-Forum Kreis Steinfurt e.V. sowie Jürgen Perick vor Ort einiges ausprobiert – wir berichteten.

Vortrag

Prof. Dr. Warnecke referiert über aktuelle Entwicklungen.

Gruppenbild

Alle Mitwirkenden des Gruppentreffens.

Anschließend referierte Prof. Dr. med. Tobias Warnecke, Oberarzt, Facharzt für Neurologie am UKM, zu dem Thema „Parkinson – Aktuelle Entwicklung in Diagnostik und Therapie“. Er hat beim kürzlich stattgefundenen internationalen Parkinson-Kongress in Hongkong viel Neues erfahren und gab Informationen hieraus an die Teilnehmer weiter. Ein wichtiger Punkt u.a. waren die geänderten Diagnosekriterien, bei denen genetische Faktoren und andere frühen Symptome neu bewertet werden, so dass eine höhere diagnostische Genauigkeit im direkten Vergleich mit den alten Kriterien zu Stande kommt. Eine Riechstörung zählt zu den unterstützenden frühen Anzeichen für diese Krankheit. Ein neues Diagnose-Verfahren ist möglicherweise in Zukunft die Hautbiopsie.

Sehr erfolgreich ist eine gezielte Physiotherapie, durch die möglicherweise Medikamente sparsamer eingesetzt werden können. Wichtig sind hier große Bewegungen, dadurch wird z.B. nachweislich das Schrift- und Gangbild des Patienten deutlich besser. Auch sind einige neue Medikamente in nächster Zeit zu erwarten. Bei bestimmten Patienten ist es sinnvoll, die Tiefe Hirnstimulation durchzuführen, die dann zu einer besseren Lebensqualität führen kann. Er erläuterte auch den Zweck des von ihm ins Leben gerufene Parkinson-Netzwerkes Münsterland+. Darüber werden spezielle Fortbildungen und Trainings für Therapeuten und Ärzte angeboten. Auch wird die Kommunikation zwischen den verschiedenen Berufsgruppen optimiert.

Im Anschluss an seinen Vortrag ging Prof. Warnecke ausführlich auf individuelle Fragen ein.  Mit einem gemeinsam gesungenen Lied wurde die spannende und informative Veranstaltung beendet. Wir danken allen Mitwirkenden sehr. (MRK)

Fotos: Margret Krauße, Hagen Libeau.

Mehr Information:

→ Prof. Dr. Warnecke: Parkinson – Aktuelle Entwicklungen in Diagnostik und Therapie
(Powerpointpräsentation, 40 Seiten, PDF, 6 MB)