Beim September-Vereinstreffen des Forum für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V. am 2. Oktober in der Borghorster Gaststätte Börger stand der Vortrag über Harnwegsinfektionen von Dr. med. Petra Zimmer, Fachärztin für Urologie im Bauhaus MVZ (=Medizinisches Versorgungszentrum) Emsdetten, im Vordergrund.

Vorher informierte der Vorsitzende Hermann Gehrke über wichtige Vereinsaktivitäten. Mit rund 70 Teilnehmern wurde am 11. September der Parkinson-Tag des Universitäts-Klinikums Münster (UKM) besucht. Dort vermittelten Experten Details über neue Erkenntnisse und Behandlungsmethoden hinsichtlich der Krankheit.

Der Vorsitzende wies auf das „Parkinson-Frühstück“ in Hohenholte hin, das einmal monatlich, jeweils am dritten Samstag, von 9 bis 11 Uhr stattfindet. Das Frühstück bietet zwangslos Möglichkeiten des Austausches. Bei Interesse wird um möglichst baldige Anmeldung unter der Telefonnummer 0157 356 692 18 gebeten. Veranstalterin ist Ursula Hilbrandt-Pohlner.

Die Gruppe für Alleinstehende, gegründet von Sabine Winter, kommt an jedem dritten Samstag im Monat zusammen. Wer sich für das nächste Treffen am Samstag, 19. Oktober um 14.30 Uhr anmelden möchte, kann das bis spätestens 16. Oktober noch machen. Telefonnummer: 0157-367 843 46.

„Die Entzündung der Harnblase und/oder der Harnröhre wird durch (Darm-)Bakterien verursacht“, erläuterte Dr. Zimmer. Häufig trifft es Frauen auf Grund der relativ kurzen Harnröhre und der Nähe der Harnröhre zum After. Frauen nach den Wechseljahren sind infolge des Östrogenmangels stärker betroffen. Männer mit vergrößerter Prostata, die eine vollständige Blasenentleerung verhindert, was den Nährboden für Bakterien schafft, haben auch oft unter Harnwegsinfektionen zu leiden.

Harnwegsinfektionen können sich durch Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen, ungewöhnlich häufiges Wasserlassen, Flankenschmerzen und weitere Symptome bemerkbar machen. Risikofaktoren sind unter anderem Schwangerschaft, eine Störung des Immunsystems, nicht optimal eingestellter Diabetes mellitus, neurologische Erkrankungen oder Blasenentleerungsstörungen aller Art.

„Zur Diagnose gibt es neben Urinuntersuchungen eine Reihe anderer Methoden wie Ultraschall oder auch Spezialuntersuchungen in Form von Harnröhrenabstrichen oder Harnblasenspiegelungen sowie bildgebenden Verfahren“, so die Ärztin. Die Therapien sind von der Schwere der Erkrankung abhängig.

Der Vorsitzende Hermann Gehrke (links) dankte Dr. Petra Zimmer für ihren detaillierten Vortrag zum Thema Harnwegsinfektionen, rechts Schriftführer Hagen Libeau.

Referentin Dr. Petra Zimmer.

Dieses Thema stieß beim Publikum auf großes Interesse.

Viel Trinken, Wärme, Ruhe und pflanzliche Mittel sind bei unkomplizierten Entzündungen mit harmlosen Symptomen anzuraten, Antibiotika werden bei mittleren bis schweren Entzündungen verschrieben. „Allerdings können Antibiotika auf Grund ihrer Bakterien abtötenden Wirkung auch die Vagina- und Darmflora stören“, merkte Dr. Zimmer an. „Das begünstigt wiederum neue Entzündungen“, betonte sie und warnte vor einem Teufelskreis. Werden Antibiotika nicht korrekt eingenommen, besteht die Gefahr, „gefährliche Resistenzen“ zu verursachen, so dass das Medikament streng nach Vorgabe des Arztes eingenommen werden muss.

Es gibt Möglichkeiten, Harnwegsinfektionen vorzubeugen, etwa dadurch, täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu trinken und die Blase regelmäßig zu entleeren. Pflanzliche Präparate können die Schleimhaut stabilisieren und das Anheften von Bakterien erschweren. Auch die Ernährung spielt eine Rolle. Ratsam ist, weniger Weißmehl, Zucker und Schweinefleisch zu essen, dafür z.B. mehr Naturjoghurt, Kefir und Sauerkraut.

(Text und Fotos: Rainer Nix)

Download: Vortrag HARNWEGSINFEKTIONEN Parkinson Forum 2.10.24