Vortrag beim Vereinstreffen des Parkinson-Forums Kreis Steinfurt informierte detailliert

Das Parkinson Forum Kreis Steinfurt e. V. wächst rasant. Seit Januar dieses Jahres verzeichnet der Vorstand 51 neue Mitglieder. So besteht der Verein, der Parkinson Erkrankten und deren Angehörigen Austausch, Informationen und allgemeine Hilfe bietet, derzeit aus 577 Personen, die auf seine Angebote vertrauen. Am 5. Juni stand ein weiteres, gut besuchtes Vereinstreffen in der Gaststätte Börger, Borghorst, auf dem Programm.

Die stellvertr. Vorsitzende Dorothea Stauvermann, die zurzeit mit Schriftführer Hagen Libeau die Geschicke des Parkinson-Forums lenkt, schaute auf einige Aktivitäten in 2024 zurück. Darunter fiel der aufschlussreiche Besuch des Deutschen Kongresses für Parkinson und Bewegungsstörungen Rostock, an dem Hagen Libeau und Reiner Krauße im April teilnahmen. Ganz frisch in Erinnerung ist noch die eindrucksvolle Vereinsreise an die Mosel mit dem Besuch der geschichtsträchtigen touristischen Hochburgen Trier, Idar-Oberstein, Berndkastel-Kues und Cochem. Auch ein Ausflug nach Luxemburg wurde zum besonderen Erlebnis. Bis zum 19. Juni ist noch die Anmeldung zum diesjährigen Sommerfest am 3. Juli möglich, dessen Mindestteilnehmerzahl von 40 derzeit noch nicht erreicht ist.

Infos zum Sommerfest, Abfahrtzeiten und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie HIER.

Darüber hinaus sind alle Blicke auf den 28. August gerichtet, an dem zur Mitgliederversammlung 2024 in die Gaststätte Börger eingeladen wird. Entscheidend für die Zukunft des Parkinson Forums ist, dass die Positionen des/der Vorsitzenden und dessen/deren Stellvertreters neu besetzt werden kann. Eine Kandidatin zur Wahl der Kassiererin ist mit Heike Alteepping bereits gefunden, als Stellvertreter wird sich Ulrich Meier zur Wahl stellen.

Das aktuelle Vereinstreffen stand im Zeichen des Vortrages über die so genannte „Tiefe Hirnstimulation“ (THS) mit Antworten auf die Frage, welche Parkinson-Patienten davon profitieren können. Zu Gast waren Oberärztin PD Dr. med. Inga Claus und Fachärztin Verena Zentsch aus dem multiprofessionellen Team des Universitäts-Klinikums Münster, zu dem als Chirurg auch Dr. Nils Warnecke, leitender Oberarzt, gehört. Die erfahrenen Spezialisten arbeiten im UKM-Bereich für Parkinsonsyndrome und andere Bewegungsstörungen in der Klinik für Neurologie mit dem Institut für translationale Neurologie und dem Bereich für funktionelle Neurochirurgie.

Die THS kann sich positiv auf „Wirkschwankungen“, d. h. unwillkürliche Bewegungen sowie auf Zittern (Tremor) und bestimmte Formen von Gangstörungen auswirken. Darüber hinaus lassen sich Schlafqualität, Schmerzen und Dranginkontinenz bei Parkinson-Patienten evtl. positiv beeinflussen. Allerdings wirkt sich die THS nicht auf alle Symptome lindernd aus, insbesondere Störungen der Haltung bessern sich häufig nicht.

„Wer vor mehr als vier Jahren die sichere Diagnose einer „klassischen“ Parkinson-Krankheit bekommen hat, kann grundsätzlich über eine THS-Operation nachdenken“, sagt Dr. Claus. Oftmals sind die medikamentösen Therapiemöglichkeiten im Verlauf der weiteren Jahre ausgeschöpft und die Lebensqualität dadurch dann stark eingeschränkt. Dies kann ggf. durch eine rechtzeitige OP-Entscheidung abgemildert werden. „Es ist und bleibt allerdings die individuelle Entscheidung des Patienten“, betonte Fachärztin Zentsch. Das Alter zum OP-Zeitpunkt sei nicht so entscheidend, doch es gibt auch Operations-Risiken, die mit einem Facharzt vorab sorgfältig diskutiert werden sollten. Für die Tiefe Hirnstimulation werden Elektroden ins Gehirn implantiert, die dauerhaft bestimmte Hirnregionen stimulieren. „Es ist für den weiteren Behandlungsverlauf günstig, wenn die Ärzte der Klinik den Patienten vorab getestet und beraten haben sowie im Anschluss weiter betreuen, die auch die Operation durchgeführt haben“, so Dr. Claus. Allerdings ist die Nachsorge grundsätzlich auch in anderen Kliniken Deutschlands möglich.

Nach einem geselligen und Informativen Nachmittag v.l.: Fachärztin Verena Zentsch (UKM), Heike Alteepping (Kandidatin zur Wahl der Kassiererin), Oberärztin PD Dr. med. Inga Claus (UKM), Reiner Krauße (Sonderbeauftragter des Vereinsvorstands), Dorothea Stauvermann (2. Vorsitzende), Hagen Libeau (Schriftführer) und Margret Hartwig (Pressewartin und Mitgliederbetreuung)

Referentin und Oberärztin PD Dr. med. Inga Claus (UKM)

Referentin und Fachärztin Verena Zentsch (UKM)

Referentin und Fachärztin Verena Zentsch (UKM)