Vereinstreffen des Parkinson-Forums zeigte alltägliche Trainingsmöglichkeiten
Derzeit umfasst das Parkinson-Forum Kreis Steinfurt e. V. 566 Mitglieder.
Seit Januar 2024 wurden 83 Neuaufnahmen begrüßt, damit wächst der Verein kontinuierlich. Am 14. Dezember erwartet die Mitglieder in der Vereinsgaststätte Börger eine Adventsfeier mit attraktiven Programmpunkten wie Mandolinenorchester, Überraschungsgast sowie Kaffee und Kuchen. Der nächste von Angelika Relt organisierte Parkinson-Stammtisch, diesmal mit „Wichteln“, findet am 28. November um 18.00 Uhr statt.
Beim Vereinstreffen vom 6. November im Gasthaus Börger begrüßte der Vorsitzende Hermann Gehrke Ergotherapeutin und Vereinsfördermitglied Gudrun Denker aus Emsdetten, deren Vortrag „Alltägliche Abläufe therapeutisch gestalten“ Betroffenen von Bewegungsstörungen wertvolle Hinweise gab. Seit nahezu 20 Jahren betreibt sie ihre Ergotherapiepraxis, nachdem sie vorher lange Zeit als Krankenschwester arbeitete.
Über den Tag verteilt gibt es vielfältige Möglichkeiten, motorische und kognitive Fertigkeiten, manchmal auch ganz beiläufig, zu trainieren. Bereits morgens im Bett fängt es an. „Sie können die Bettdecke mit den Händen drücken, hin- und herschaukeln oder ihre Arme nach oben beziehungsweise nach hinten strecken“, so die Expertin. Auf der Bettkante sitzend hat der Kreislauf Zeit, sich zu stabilisieren. Eventuell ist es günstig, dabei ein paar Schlucke Wasser zu trinken und mit den Füßen zu trippeln. „Beim Aufstehen hilft es, dreimal mit dem Oberkörper zu pendeln und sich möglichst mit Schwung aufzurichten“, sagt die Ergotherapeutin.
Im Bad ein bis zwei große Badetücher zu falten und darauf zu stehen fördert das Gleichgewicht. Es gibt Übungen wie die, auf einem Bein zu stehen oder sein Gewicht zu verlagern. „Achten Sie dabei immer auf Ihre Sicherheit“, mahnt Denker. Auch wenn es seltsam klingt, übt es die Gesichtsmuskeln, Grimassen zu ziehen. „Am Esstisch alles weit wegstellen und alle Verrichtungen möglichst selbst machen“, rät die Therapeutin. Die Zeitung laut zu lesen trainiert den Kopf, ebenso, sie klein zu falten und dann wieder groß auszubreiten. Weitere Übungen wie einen Gehstock rechts und links anzufassen, damit zu „rudern“ oder – soweit möglich – selbst Einkaufen zu gehen und sich den Inhalt des Einkaufszettels zu merken fördert motorische und kognitive Fähigkeiten.
„Geld zählen, rechnen, Münzen in kleine Gefäße geben, mit verschiedenen Fingern greifen – dies alles ist gut für den Geist, die Feinmotorik der Hände und die Beweglichkeit der Handgelenke“, betont die Ergotherapeutin. „Machen Sie so viel wie möglich selber, alles ist Therapie und hält sie länger fit“, appelliert Gudrun Denker.
(Text und Fotos: Rainer Nix)