Facharzt der Urologie Gerhard Schubert und Physiotherapeutin Claudia Motog beim monatlichen Treffen des Parkinson-Forums Kreis Steinfurt
„Das war wieder sehr anschaulich erläutert“, ist sich Reiner Krauße, Vorsitzender des Parkinson-Forums Kreis Steinfurt e. V., während des monatlichen Treffens bei Börger in Borghorst mit den anderen Teilnehmern im Saal einig. Gerade hat der Mediziner Gerhard Schubert den rund 70 Anwesenden humorvoll und locker ein Update über das Thema Prostata gegeben.
Unterhaltsam informierte er über die Anatomie der Prostata und ging ausführlich auf Erkrankungen wie gutartige Vergrößerung, Prostatakrebs und Prostataentzündung ein. „Gutartige Vergrößerungen betreffen fast alle Männer und können ab dem 45. Lebensjahr beginnen“, so Schubert, der anschaulich die verschiedenen Symptome sowie die entsprechende Diagnostik und medikamentöse und operative Therapien beschrieb. „Zirka 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr gibt es allein in Deutschland“, so der Urologe, in dessen Referat das Thema Prostatakarzinom daher besonders breiten Raum einnahm. „Im Frühstadium merkt man nichts, später können es unter anderem Knochenschmerzen sein. Früherkennung ist das A und O. Alleine eine Tastuntersuchung reicht nicht aus. Ultraschall und PSA sollten Kassenleistungen sein. Detailliert erklärte er Möglichkeiten der Vorsorge, der Diagnostik und der Therapie im kurativen und im nicht mehr kurativen Stadium sowie beim Rückfall. „Was bringt die Zukunft?“, fragte der Urologe in Bezug auf individuelle Therapiestrategien, Humangenetik oder Immuntherapien und warnte abschließend eindringlich: „Vorsicht bei Therapien mit nicht ausreichender Datenlage.“
Bewegung hatte zuvor die Wettringer Physiotherapeutin Claudia Motog in den Saal gebracht. „Machen Sie zur Auflockerung Übungen mit mir“, so das Förder- und Beiratsmitglied des Forums.
Gerne gab sie danach mit ihrem Vortrag „Schritt für Schritt“ ihre Erfahrungen, speziell in Neurologie und Reha, an das Auditorium weiter. „In der Akutneuro hatten wir in der Uniklinik Würzburg viele Parkinsonkomplex Behandlungen.“ Drei Wochen lang wurden bei Patienten Medikamente richtig eingestellt „und die Physios sowie die Ergos führten Bewegungstests und Gymnastik durch“. Nach Symptomen wie zum Beispiel verlangsamte Beweglichkeit oder Steifigkeit der Muskulatur machte sie auf tägliche Routinen aufmerksam. Die maximale Bewegung aller Gelenke sei wichtig ebenso wie das Fördern der Wahrnehmung durch Eincremen oder die Geruchsstimulation. Sprach es und ließ durch ihre Azubi Pia Diekmännken jeden einmal an Öl schnuppern.
„Wir freuen uns, dass Manfred Kuiper, der uns schon lange als Datenschutzfachmann berät, im Vorstand jetzt als stellvertretender Kassierer mitarbeitet. Bis zu den Wahlen am 6. April zunächst kommissarisch“, hat Krauße schließlich noch eine gute Nachricht parat.
Bericht und Fotos: Rainer Schwarz (sch)
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