Auch Claudia Middendorf sagt ja.
Eine Abordnung des Versicherten- und Patientennetzwerks im Kreis Steinfurt, traf sich zum Gedankenaustausch im Büro der seit Oktober 2017 Beauftragten der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in NRW, Claudia Middendorf, im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Düsseldorf. Es ging darum herauszufinden, ob, wie und auf welchen Feldern eine Zusammenarbeit möglich ist. Bereits nach einer kurzen Präsentation über das Versicherten- und Patientennetzwerk zeigte sich Claudia Middendorf aufgeschlossen dafür, zumal es sich trotz seiner Gründung im Jahre 2010 noch immer um das landes- und wahrscheinlich auch bundesweit einzige Netzwerk dieser Art auf Kreisebene ist.
Die ärztliche Versorgung in der Fläche, das Entlassungsmanagement der Krankenhäuser, die Vernetzung von Haupt- und Ehrenamt in der Pflege, Kurzzeit-Pflegeplätze, junge Menschen im Altenheim und der Regress von Ärzten bei Budgetüberschreitung im GKV-System waren nur einige der diskutierten Themen, bei denen sich nach übereinstimmender Meinung etwas tun muss. Besonders appellierten Claudia Middendorfs Gäste an sie, sich bei Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann dafür einzusetzen, dass das Risikoinformationssystem (RISKID) bundesweit eingeführt wird. Das 2008 in Diusburg gegründete erste Projekt dieser Art hat sich bewährt, aber leider bisher nicht wesentlich weiter verbreitet. Das liegt vor allem an der ärztlichen Schweigepflicht und dem im Grundgesetz verankerten Elternrecht, weshalb es Ärzten bei Verdacht von Kindesmisshandlung bis heute immer noch nicht ohne weiteres möglich ist, sich untereinander auszutauschen oder gar an Jugendämter und Polizei zu wenden. Dafür müssen im Interesse des Kindeswohls eindeutige Rechtsgrundlagen geschaffen werden.
Das Versicherten- und Patientennetzwerk Kreis Steinfurt kooperiert unter anderem mit dem Paritätischen im Kreis Steinfurt, dem Sozialverband VdK und dem Parkinson-Forum Kreis Steinfurt. (NK)