„Schmerzen werden von Nervenzellenendigungen empfangen und der Schmerzreiz wird über das Rückenmark zum Gehirn weitergeleitet“, so sprach Dr. Christoph Aufenberg, Oberarzt der Neurologie am Herz-Jesus-Krankenhaus Hiltrup und verkehrsmedizinischer Facharzt, zu den Mitgliedern des Parkinson-Forum Kreis Steinfurt e.V. Akuter Schmerz hat eine Warnfunktion und klingt nach kurzer Zeit wieder ab, wenn die Ursache beseitigt wurde beziehungsweise abgeheilt ist.
Ein chronischer Schmerz hat seine Warnfunktion vollständig verloren und wird zur eigenständigen Erkrankung. Das zentrale Nervensystem „lernt“ Schmerzen zu haben und das Schmerzgedächtnis bildet sich aus. Chronische Schmerzen können bis zu mehreren Jahren andauern. Um entsprechende Behandlungsmöglichkeiten zu finden ist es für den Arzt wichtig zu wissen, wann der Schmerz auftritt, wie lange und wo er auftritt, wie er sich anfühlt und wie lange es ihn bereits gibt. Auch Operationen oder Erkrankungen gehören zur Diagnostik dazu. Schmerzen gehören oft zu den ersten Anzeichen der Parkinson-Krankheit (Schulter-Arm-Syndrom). 50 bis 60 Prozent der Parkinson-Patienten geben an, unter Schmerzen zu leiden. Diese werden häufig zunächst mit Rheuma in Verbindung gebracht und somit nicht richtig behandelt, wogegen korrekt dosierte dopaminhaltige Medikamente Linderung verschaffen. Bewegungsarmut, Fehlhaltungen, Muskelsteifigkeit oder permanente Muskelaktivität können Schmerzen verursachen.
Ganz wichtig sind Physiotherapie und viel Bewegung, auch wenn es schwer fällt, das beugt Verschlimmerungen vor. Um herauszufinden wodurch die Schmerzen ausgelöst werden, ist es hilfreich ein Bewegungsprotokoll und ein Schmerztagebuch zu führen. Betroffene Patienten können in der neu aufgebauten Schmerzstation des Herz-Jesu-Krankenhauses Hilfe erfahren.
Mehr Information:
→ Dr. Aufenberg: Parkinson und Schmerz
(Powerpointpräsentation, 33 Seiten, PDF, 783 kB)