Politikerinnen waren zu Gast
Rege beteiligten sich die Angehörigen des Parkinson-Forums Kreis Steinfurt, als jetzt MdB Klein-Schmeink (Bündnis 90 / Die Grünen), MdB Kathrin Vogler (Die Linke) und die Behindertenbeauftragte der Landesregierung, Elisabeth Veldhues (SPD), zu Gast waren. Gleich zu Beginn der sehr gut besuchten Veranstaltung ging es um die Frage, was die Parteien bezüglich der ärztlichen Versorgung insbesondere auf dem Lande zu tun gedenken. Einen wichtigen Beitrag könne die bessere Verzahnung aller Gesundheitsberufe, nicht etwa nur der Ärzte, liefern, da waren sich die drei Politikerinnen einig und trugen jeweils konkrete im Ergebnis weitgehend übereinstimmende Pläne vor. Es gehe aber auch um die stationäre Versorgung und die Frage, wo konkret Krankenhausbetten zu viel sind.
Elisabeth Veldhues kritisierte, dass die neurologischen Abteilungen nur im Nordkreis Steinfurt angesiedelt sind. Für die Verteilung der Ärzte, wurde übereinstimmend betont, sind die Kassenärztlichen Vereinigungen zuständig, die diese Aufgabe bislang nicht energisch genug angingen. Wichtig sei hierbei auch eine regionale Mitsprache. Was die dringend erforderliche Kostensenkung im Gesundheitswesen betrifft, kommt es Elisabeth Veldhues unter anderem auf eine gute Diagnose, die Vermeidung von Doppeluntersuchungen und die Abschaffung von „Mondpreisen“ für Medikamente an.
Maria Klein-Schmeink wies darauf hin, dass die gesetzlich Versicherten die ärztliche Versorgung sicherstellen. Es sei daher nicht fair, die ärztlichen Leistungen für Privatversicherte besser zu honorieren. Die Nebenfolgen, zum Beispiel hinsichtlich der Terminvergabe, seien bekannt. Kathrin Vogler sieht Einsparungspotenzial auch bezüglich der in Deutschland zu viel beziehungsweise falsch eingenommenen Medikamente. 20 Prozent der Krankenhauseinweisungen seien allein darauf zurückzuführen.
Weitere Punkte waren unter anderem die auch im Kreis Steinfurt hochaktuelle IT-Vernetzung von Ärzten, deren Vor- und Nachteile. Und auf die abschließende Frage an Elisabeth Veldhues, was sie denn von den einschlägigen Plänen der Opposition und was sie von einem rot-rot-grünen Bündnis halte, gab sie sich optimistisch: „Mit Martin Schulz dürfte das – jedenfalls für die Bereiche Gesundheit und Pflege – möglich sein.“ (NK)